Brautzilla vs. Hochzeitsmuffel - wenn zwei Extreme beschliessen zu heiraten
Rückblick auf die Zeit zwischen Antrag und Hochzeit
Als ich vor über einem Jahr meinen Antrag von Karsten bekam war ihm nicht sonderlich klar was ihn da jetzt eigentlich so erwartet. Natürlich hab ich im Vorfeld immer erwähnt wie sehr ich mir eine kirchliche, alternativ eine freie Trauung wünsche, aber sonderlich viel anfangen konnte er damit nicht. Das Datum und auch das Budget standen schnell fest, wobei mir damals schon klar war das dies niemals reichen würde. Aber gut, ich hatte ja noch genügend Zeit ihn zu überzeugen wie toll so ne kirchliche Trauung ist... so der Plan.
Gleich zu Jahresanfang waren wir auf einer Hochzeitsmesse, eines der deprimierendsten Erlebnisse während des ganzen Vorbereitungszeitraums. Die Auswahl an Dienstleistern hielt sich in Grenzen und die Preise die wir genannt bekamen trieben mir die Tränen in die Augen. Das war das erste Mal an dem mir bewusst wurde das sich meine erträumte Märchenhochzeit vielleicht doch nicht so einfach umsetzen lässt.
Die Wochen verstrichen, die Save-the-Date-Karten wurden verteilt und die ersten Planungen nahmen ihre Formen an. Das Brautkleid wurde ausgesucht, Einladungskarten gebastelt und mein damals noch Zukünftiger hielt sich meist aus allem raus. Die Brautzilla in mir kam immer mehr zum Vorschein, alles drehte sich nur noch um das Thema Hochzeit. Ich hab gebastelt wie eine Irre, kalkuliert wie eine Irre und zwischendrin auch getobt wie eine Irre wenn etwas nicht so lief wie ich es mir vorstellte. Dazwischen gab es immer wieder Diskussionen zwischen Karsten und mir die letztlich zu keinem vernünftigen Ergebnis führten. Er ist einfach durch und durch der rationale Geschäftsmann der einfach nicht verstand warum das alles, meiner Meinung nach, so sein muss.
Meistens steckte ich die Diskussionen ganz gut weg, aber manchmal ging es mir schon recht nahe. Ich stand ein paar Mal kurz davor alles hinzuwerfen und es nach seinem Willen zu machen. Aber da meldete sich immer wieder Brautzilla die sagte: so und nicht anders.
Je mehr sich DER Tag näherte umso empfindlicher wurde ich. Im Urlaub versuchte ich mich mal für die zwei Wochen von dem ganzen Hochzeitsthema zu distanzieren was leider absolut nicht funktionierte. Selbst im Urlaub nähte ich Stoffherzen und auch da hatten Karsten und ich mal wieder eine unschöne Diskussion. Wieder kamen Zweifel auf ob das alles so richtig ist, doch auch hier war die Brautzilla in mir wieder sofort zur Stelle die beharrlich flüsterte: so und nicht anders.
Nachdem Urlaub waren es nur noch vier Wochen bis zur Hochzeit. Ein Termin jagte den nächsten, ausserdem musste noch so viel gebastelt und erledigt werden... ich war kurz vor dem durchdrehen. Karsten beobachtete mich mit immer grösser werdender Sorge aber immer mit dem Satz: „Ich bin so froh wenn der ganze Scheiss vorbei ist!“.
Nachdem Urlaub waren es nur noch vier Wochen bis zur Hochzeit. Ein Termin jagte den nächsten, ausserdem musste noch so viel gebastelt und erledigt werden... ich war kurz vor dem durchdrehen. Karsten beobachtete mich mit immer grösser werdender Sorge aber immer mit dem Satz: „Ich bin so froh wenn der ganze Scheiss vorbei ist!“.
Sowas hört eine Brautzilla natürlich überhaupt nicht gerne :P
Über den ganzen Zeitraum hab ich ihm versucht zu erklären warum mir diese freie Trauung so wahnsinnig wichtig ist. Aber wie kann man etwas, dass man in Worten nicht beschreiben kann, einem rationalen Menschen wie es mein Mann nun mal ist erklären?
Über den ganzen Zeitraum hab ich ihm versucht zu erklären warum mir diese freie Trauung so wahnsinnig wichtig ist. Aber wie kann man etwas, dass man in Worten nicht beschreiben kann, einem rationalen Menschen wie es mein Mann nun mal ist erklären?
Kurzum: Gar nicht! Die Brautzilla in mir regelt das alles schon.
Und plötzlich war er da, der Hochzeitsmorgen, zumindest der unserer standesamtlichen Trauung. Und wie schon in meinem Hochzeitsartikel geschrieben, er begann wie jeder andere Tag auch... von dem „richtigen“ Hochzeitsfeeling keine Spur. Auch wenn wir eine schöne Trauung auf dem Standesamt hatten war alles doch so, ja wie soll ich sagen... unspektakulär?!
Da war der nächste Morgen doch anders und erst da fühlte sich erst alles so richtig nach Hochzeit an und erst als ich in der Kapelle neben meinem Mann saß verabschiedete sich Brautzilla von mir mit den Worten: Alles richtig gemacht!
Rückwirkend betrachtet war wirklich alles richtig und vor allem diese Meinung hat jetzt auch mein Mann (hach ich liebe es dies zu schreiben). Wir sind uns beide einig das wir es jederzeit wieder so machen würden. Unser Budget haben wir letztlich um das doppelte überschritten, aber auch da sind wir uns einig das dieser besondere Tag jeden einzigen Cent davon wert war.
Wir hatten so unendlich viele, wunderschöne, emotionale Momente von denen wir beide noch lange Zeit zehren werden und das war nicht alleine nur Brautzillas Werk. Sie hat zwar den Rahmen vorgegeben aber letztlich haben unsere Familien und unsere Freunde dafür gesorgt das wir noch lange von unserer Traumhochzeit träumen können.
rational wie immer halte ich mich als nun dein gatte wieder sehr kurz angebunden: ES WAR DER SCHÖNSTE TAG IN MEINEM LEBEN trotz der zig diskussionen und meinem nicht-verständnis für eine Doppel-feier.
AntwortenLöschenim Nachhinein betrachtet würde ich es genau so wieder machen.
nur ohne gemaule in der vorbereitungszeit :) und jeder mann der auch ein überzeugter heiratsmuffel ist, darf sich gern an mich wenden, ich weiss dass am grossen tag alles anders ist als man es denkt :)
auf die perfekte ehe babe!!!
i love you!!!