Freitag, 20. September 2013

Cardness hat geheiratet - Nachtrag :)



Brautzilla vs. Hochzeitsmuffel - wenn zwei Extreme beschliessen zu heiraten
Rückblick auf die Zeit zwischen Antrag und Hochzeit

Als ich vor über einem Jahr meinen Antrag von Karsten bekam war ihm nicht sonderlich klar was ihn da jetzt eigentlich so erwartet. Natürlich hab ich im Vorfeld immer erwähnt wie sehr ich mir eine kirchliche, alternativ eine freie Trauung wünsche, aber sonderlich viel anfangen konnte er damit nicht. Das Datum und auch das Budget standen schnell fest, wobei mir damals schon klar war das dies niemals reichen würde. Aber gut, ich hatte ja noch genügend Zeit ihn zu überzeugen wie toll so ne kirchliche Trauung ist... so der Plan. 
Gleich zu Jahresanfang waren wir auf einer Hochzeitsmesse, eines der deprimierendsten Erlebnisse während des ganzen Vorbereitungszeitraums. Die Auswahl an Dienstleistern hielt sich in Grenzen und die Preise die wir genannt bekamen trieben mir die Tränen in die Augen. Das war das erste Mal an dem mir bewusst wurde das sich meine erträumte Märchenhochzeit vielleicht doch nicht so einfach umsetzen lässt. 

Die Wochen verstrichen, die Save-the-Date-Karten wurden verteilt und die ersten Planungen nahmen ihre Formen an. Das Brautkleid wurde ausgesucht, Einladungskarten gebastelt und mein damals noch Zukünftiger hielt sich meist aus allem raus. Die Brautzilla in mir kam immer mehr zum Vorschein, alles drehte sich nur noch um das Thema Hochzeit. Ich hab gebastelt wie eine Irre, kalkuliert wie eine Irre und zwischendrin auch getobt wie eine Irre wenn etwas nicht so lief wie ich es mir vorstellte. Dazwischen gab es immer wieder Diskussionen zwischen Karsten und mir die letztlich zu keinem vernünftigen Ergebnis führten. Er ist einfach durch und durch der rationale Geschäftsmann der einfach nicht verstand warum das alles, meiner Meinung nach, so sein muss. 
Meistens steckte ich die Diskussionen ganz gut weg, aber manchmal ging es mir schon recht nahe. Ich stand ein paar Mal kurz davor alles hinzuwerfen und es nach seinem Willen zu machen. Aber da meldete sich immer wieder Brautzilla die sagte: so und nicht anders. 

Je mehr sich DER Tag näherte umso empfindlicher wurde ich. Im Urlaub versuchte ich mich mal für die zwei Wochen von dem ganzen Hochzeitsthema zu distanzieren was leider absolut nicht funktionierte. Selbst im Urlaub nähte ich Stoffherzen und auch da hatten Karsten und ich mal wieder eine unschöne Diskussion. Wieder kamen Zweifel auf ob das alles so richtig ist, doch auch hier war die Brautzilla in mir wieder sofort zur Stelle die beharrlich flüsterte: so und nicht anders.

Nachdem Urlaub waren es nur noch vier Wochen bis zur Hochzeit. Ein Termin jagte den nächsten, ausserdem musste noch so viel gebastelt und erledigt werden... ich war kurz vor dem durchdrehen. Karsten beobachtete mich mit immer grösser werdender Sorge aber immer mit dem Satz: „Ich bin so froh wenn der ganze Scheiss vorbei ist!“.
Sowas hört eine Brautzilla natürlich überhaupt nicht gerne :P

Über den ganzen Zeitraum hab ich ihm versucht zu erklären warum mir diese freie Trauung so wahnsinnig wichtig ist. Aber wie kann man etwas, dass man in Worten nicht beschreiben kann, einem rationalen Menschen wie es mein Mann nun mal ist erklären? 
Kurzum: Gar nicht! Die Brautzilla in mir regelt das alles schon. 

Und plötzlich war er da, der Hochzeitsmorgen, zumindest der unserer standesamtlichen Trauung. Und wie schon in meinem Hochzeitsartikel geschrieben, er begann wie jeder andere Tag auch... von dem „richtigen“ Hochzeitsfeeling keine Spur. Auch wenn wir eine schöne Trauung auf dem Standesamt hatten war alles doch so, ja wie soll ich sagen... unspektakulär?! 
Da war der nächste Morgen doch anders und erst da fühlte sich erst alles so richtig nach Hochzeit an und erst als ich in der Kapelle neben meinem Mann saß verabschiedete sich Brautzilla von mir mit den Worten: Alles richtig gemacht! 

Rückwirkend betrachtet war wirklich alles richtig und vor allem diese Meinung hat jetzt auch mein Mann (hach ich liebe es dies zu schreiben). Wir sind uns beide einig das wir es jederzeit wieder so machen würden. Unser Budget haben wir letztlich um das doppelte überschritten, aber auch da sind wir uns einig das dieser besondere Tag jeden einzigen Cent davon wert war. 
Wir hatten so unendlich viele, wunderschöne, emotionale Momente von denen wir beide noch lange Zeit zehren werden und das war nicht alleine nur Brautzillas Werk. Sie hat zwar den Rahmen vorgegeben aber letztlich haben unsere Familien und unsere Freunde dafür gesorgt das wir noch lange von unserer Traumhochzeit träumen können. 

Cardness hat geheiratet :)

Für einen Tag Prinzessin sein - wenn klein-Mädchen-Träume Wirklichkeit werden

Freitag der 13. unser Hochzeitstag, nur das sich dieser Morgen irgendwie so gar nicht nach Hochzeit anfühlte. Alles lief wie jeder andere Morgen auch, nur das ich schon bei Zeiten beim Friseur sein musste. 
Beim Friseur angekommen kam auch schon ne SMS meines Zukünftigen, dass er jetzt los fährt Brautstrauß holen... ohje, da bekam ich das erste Mal so richtig Herzklopfen und mit einem Schlag wurde mir bewusst: HEUTE WIRD GEHEIRATET!!! Wieder Daheim hieß es auch schon gleich umziehen und los fahren Richtung Standesamt. Überpünktlich standen wir vor dem Standesamt und auch die Gäste liessen nicht mehr lange auf sich warten, der einzige der fehlte war Karstens Bruder.
Mittlerweile erschien auch unser Standesbeamter, nur von Karstens Bruder fehlte immer noch jede Spur. Wir hatten glücklicherweise einen verständnisvollen Standesbeamten der uns noch Zeit gab und so eilte mein Papa los um meinen zukünftigen Schwager bei der Pension zu holen (es stellte sich raus das er sich in der Uhrzeit geirrt hatte). 15 Minuten später waren endlich alle da und wir konnten endlich anfangen. Wir wurden ins Trauungszimmer geführt und schon gleich begann der Standesbeamte seine Ansprache mit einem wunderschönen Gedicht. Natürlich kamen dann auch die bürokratischen Floskeln und ehe wir uns versahen wurde uns die Frage aller Fragen gestellt die wir beide natürlich mit „JA“ beantworteten. Ich hatte sooooo Herzklopfen und wäre fast umgekippt als mich der Standesbeamte gleich mit meinem neuen Nachnamen ansprach. Es folgte schliesslich die Verabschiedung und so schnell wie wir im Trauungszimmer drin waren, waren wir auch schon wieder draussen. Es folgten die ersten Glückwünsche unserer Familien und auch vier ehemalige Arbeitskolleginnen von mir standen Spalier um uns zu gratulieren.
Nachdem etliche Hände geschüttelt wurden ging es bei strömenden Regen weiter Richtung Café im Nachbarort das einer ehemaligen Schulfreundin gehört. Sie hat alles so toll hergerichtet, alles a bisserl im bayerischen Stil. Das blau/weiße Rautenmuster spiegelte sich in vielen Details wieder, seien es die Tischbänder oder Servietten. Überall standen Sonnenblumen auf den Tischen mit Schleifchen dran, an denen Brezeln befestigt waren. Bei einem urig bayerischen Weißwurstfrühstück liessen wir es uns einfach gut gehen und genossen die Zeit in unserem engsten Familienkreis. Wir wurden noch von der Konditorin noch mit einer kleinen Hochzeitstorte überrascht was uns beiden die Tränen in die Augen trieb.
Tja und somit war die offizielle, kleine Hochzeitsfeier auch schon wieder zu Ende. Wir machten, nachdem es der Wettergott doch noch gut meinte, ein paar Bilder im Stadtpark nebenan und danach ging es auch schon wieder nach Hause.
Dort ging es auch gleich wieder voll Power weiter. Die Blumen für die Tischdeko wurden geliefert und dann hiess es schneiden, stecken, schneiden, stecken, zwischendrin die Kids und den Hund versorgen und dann wieder stecken, schneiden, stecken, schneiden.... alles ins Auto räumen und mit Bleifuß Richtung Location. Es war schon weit nach 22 Uhr als wir endlich die Location und die Kapelle fertig dekoriert hatten. Wir beide waren so unendlich müde und wollten einfach nur noch ins Bett. Daran war aber noch lange nicht zu denken. Karsten musste noch seine Sachen zusammen packen da er die Nacht bei seinem Trauzeugen schlief und ich musste ihn dort hin fahren. Wir machten noch Stop beim goldenen M (am Hochzeitstag zum Mäci... wie geil), die einzigen ruhigen Minuten an diesem Tag. Nachdem auch Karsten abgeliefert war konnte auch ich endlich wieder Heim und bin letztlich um 1 Uhr Nachts tod ins Bett gefallen.
Der Samstag ging relativ entspannt los, ich bin um halb Acht aufgestanden und hab mir erst mal ne schöne Tasse Kaffee gemacht und die gemütlich getrunken bevor ich um neun Uhr beim Friseur sein musste. Das Wetter sah zu diesem Zeitpunkt noch viel versprechend aus und ich konnte es nicht fassen das dies nun mein Hochzeitsmorgen ist. Nachdem Karsten ja bei seinem Trauzeugen schlief, hatte ich nur meine Kids daheim die mich ein wenig von meiner Aufregung ablenkten.  
Auf dem Weg zum Friseur sammelte ich noch unseren Fotografen ein, der uns den ganzen Tag über begleitete und leider zogen da auch schon wieder die ersten Regenwolken auf. Während meines Termins fing es auch tatsächlich zum Regnen an, aber gut was will Braut da schon gross machen. Nach zwei Stunden war ich fertig und fuhr, mit dem Fotografen im Gepäck, wieder nach Hause. Dort ging dann das Chaos los... Kids umziehen, Hund wurde vom Hundesitter abgeholt, zwei Freundinnen standen da um mir beim ankleiden zu helfen und eine Brautmutter die kurz vor dem Herzinfarkt stand. Nichtsdestotrotz war ich überpünktlich fertig und hatte noch genügend Zeit. Die Kids wurden von ihrem eigenen Chauffeur abgeholt (bei vier Jungs bedarf das auch einer gewissen Organisation) und das war dann auch der Zeitpunkt an dem ich mich das erste mal meiner Familie präsentierte. Meine Eltern und Großeltern standen im Hof und als sie mich das erste Mal sahen fingen alle soooooo zum weinen an... sogar mein Papa der mir gegenüber noch nie sonderliche Gefühlsregungen gezeigt hat. Das war der erste emotionale Moment an diesem Tag und ich kann Euch sagen... dieser Moment ist einer der vielen den ich in meinem Leben nicht mehr vergessen werde. Ich zog mich wieder in meine Wohnung zurück und wartete. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht mal wer mich in die Kirche fährt. Nachdem alle, bis auf eine Freundin, schon weg waren wurde mir auch klar wer mein Chauffeur sein wird. In dem Moment zog meine liebe Nadine auch schon den Autoschlüssel aus ihrer Tasche, wedelte damit rum und meinte das es nun auch Zeit für mich wäre. Sie hatte extra ein Cadillac SRX organisiert und mit einem Banner über der Motorhaube dekoriert... ihr könnt Euch sicherlich vorstellen was für eine riesige Überraschung das war. Tja keine 20 Minuten später waren wir auch schon vor Ort und die letzten Gäste marschierten Richtung Kapelle. Ich wartete im Auto bis alle weg waren bis ich mich selbst zur Kapelle begab. Mein Papa, meine Kids, meine Trauzeugin und meine Brautjungfer nahmen mich in Empfang und ich bekam auch meinen wunderschönen Brautstrauß von meinem Papa überreicht. Zwischenzeitlich wurde das erste Lied gespielt (Yiruma - River flows in you) und ich hätte mir vor lauter Nervosität am liebsten in die Hose gemacht. Das erste Lied ging zu Ende und nun kam mein „großer“ Auftritt. Die ersten Klänge von Sleeping at Last (Turning Page) begannen, was das Zeichen für meine Zwillinge war los zu gehen. Es folgten meine beiden Großen und darauf folgend meine Trauzeugin und meine Brautjungfer. Als das Lied seinen Spannungsbogen erreichte war es nun auch für mich soweit. Mein Papa führte mich zum Altar an dem ein sehr aufgeregter Karsten wartete. Die beiden wechselten noch ein paar Worte bis ich von Papa an Karsten übergeben wurde. 
Ab diesem Moment gab es nur noch uns beide. Ich kann mich an keine Reaktion der Gäste erinnern, geschweige denn wer wo gesessen war. Es gab nur noch Karsten und mich, der Rest war komplett ausgeblendet. Der Theologe begann die Zeremonie die einfach nur perfekt war. Es wurde gelacht, aber auch ein paar Tränchen verdrückt. Im Laufe der Zeremonie wurden von den Zwillingen Steine an die Gäste verteilt auf denen sie ihre Wünsche für uns drauf schreiben konnten, mein Ältester lass ein Gedicht vor und wir entzündeten zusammen unsere Hochzeitskerze. Nun war es schon an der Zeit unser gegenseitiges Eheversprechen vorzutragen und ich hätt am liebsten so zum weinen angefangen. Das war so ein unbeschreiblicher Moment, dass kann man mit Worten einfach nicht erklären und ich tat mir echt schwer die Fassung zu bewahren. Nach dem Versprechen kam auch schon der Ringwechsel mit anschliessendem Kuss. Ich hatte so nasse Hände und hab so gezittert das ich mir echt schwer tat Karsten den Ring überzustreifen, irgendwie hab ich das dann doch noch geschafft. Der Theologe sprach noch ein paar Worte, die Steine wurden wieder eingesammelt und ehe wir uns versahen war die Zeremonie schon zu Ende. Hand in Hand zogen wir aus der Kapelle aus und wurden von einem Meer von Wedding Bubbles empfangen. Ein weiterer, ergreifender Moment den ich wohl nie vergessen werde.
Leider fing es immer wieder mal zu Regnen an, daher wollten wir schnell in die Gaststätte rüber aber da kam auch schon mein Bruder, zusammen mit seiner Freundin, und einer ganzen Traube von roten und weißen Herzluftballons. Ich war so gerührt und nur überwältigt von dem Anblick, da wurde der Regen ganz schnell zur Nebensache. Ausserdem wich Karsten mir, mit Regenschirm bewaffnet, keine Sekunde von der Seite.
Wir verteilten die Ballons an alle Gäste und ließen sie, mit all den guten Wünschen an uns, gleichzeitig los. Ich komm immer noch ins Träumen wenn ich daran zurück denke... einfach nur schön...
Irgendwann marschierten wir alle zur Gaststätte rüber, die hatte extra für uns einen Pavillon aufgebaut hatte unter dem der Sektempfang statt fand. Wir blieben lange Zeit darunter stehen und nutzen die Zeit um uns auch a bisserl mit den Gästen zu unterhalten. Zwischenzeitlich bauten meine Mädels das obligatorische Leinentuch auf das vor die Eingangstüre gestellt wurde. Karsten und ich bekamen zwei sehr stumpfe Nagelscheren in die Hand gedrückt und mussten das darauf gezeichnete Herz ausschneiden. Ich war mit meiner Seite als erstes fertig und bekam das erste Mal an diesem Tag zu hören das ich wohl die Hosen an habe. Karsten musste mich dann durch das ausgeschnittene Herz, über die Schwelle, in die Gaststätte tragen. Leider blieb er an einer Stufe hängen und das Ganze wär beinahe schief gelaufen. Letztlich ist doch alles gut gegangen und ich hatte wieder festen Boden unter den Füßen. Nach und nach kamen auch die Gäste rein und suchten nach ihren Plätzen. Es war zwar anfangs bisserl chaotisch, doch das legte sich recht schnell wieder. Das Kuchenbuffet war auch schon aufgebaut und wir konnten zum ersten Mal unsere Hochzeitstorte bestaunen... was für ein Kunstwerk. Ich fand´s echt Schade die anschneiden zu müssen, gehört aber ja leider dazu. Eigentlich lag Karstens Hand oben aber ich hab´s noch geschafft meinen Daumen nach oben zu mogeln, somit hatte ich die Oberhand... zum zweiten Mal an diesem Tag *räusper* Nun gut, dass erste Stück war ja unseres welches wir zusammen an unserem Platz in Ruhe genossen. Die Herrentorte war sehr lecker aber nach nur wenigen bissen war ich auch schon wieder richtig satt. Schade, ich hätt mich gern durch sämtliche Etagen gefuttert aber des ging einfach ned. Karsten und ich hielten noch unsere Rede, die wohl bei den Gästen sehr gut ankam. Auch wieder so ein Moment an dem ich mir ein paar Tränen verdrücken musste.
Der Nachmittag selbst gestaltete sich beinahe ruhig. Wir hatten immer wieder mal Zeit uns in Ruhe mit unseren Gäste zu unterhalten oder einfach nur mal vor die Türe zu gehen um uns zu sammeln. Für diesen Zeitraum hatten wir auch unser Fotoshooting geplant, nur das Wetter spielte überhaupt nicht mit. Es regnete wie aus Eimern und somit beschlossen wir die Bilder einfach in der Kapelle zu machen. Die Ruhe dort war himmlisch, nur das Shooting leider viel zu schnell vorbei. Ich wäre gern noch etwas länger geblieben aber wir wollten die Gäste auch nicht zu lang warten lassen. Nachdem es auch noch kurzweilig aufgehört hat zu regnen machten wir noch ein paar Bilder im Freien bevor wir wieder zurück in die Gaststätte sind.
Einige unserer Freunde haben unsere Abwesenheit genutzt und ein paar Kleinigkeiten aufgebaut. Meine Schwiegereltern haben eine Wäscheleine mit Postkarten daran aufgehängt und meine Trauzeugin hat ihren selbst gemalten Wedding Tree für uns aufgebaut. Die Postkarten wurde unter den Gästen aufgeteilt (diese sollen im zwei-Wochen-Takt bis zum 1. Hochzeitstag, an uns geschickt werden) und gleichzeitig wurde der Wedding Tree „in Betrieb“ genommen. 
Nun dauerte es auch nicht mehr lange bis das Abendessen serviert wurde. Davor gab´s ein paar Reden von meiner Schwiegermama und unseren Trauzeugen und immer wieder die Aufforderung unserer Gäste das wir uns küssen sollen. Mein Bruder organisierte eine Tombola mit Gutscheinen, wovon wir 12 Stück ziehen durften (ich glaub wir müssen nächstes Jahr kein einziges Mal selber grillen) und auch eine Hochzeitszeitung wurde verteilt... also langweilig wurde uns nicht ;)
Das Essen war hervorragend nur hatte ich das gleiche Problem wie Nachmittags: Nach drei Bissen war ich satt. Ich verzichtete sogar auf den Nachtisch und das will was heissen ;)
Nach dem Essen war´s endgültig Schluss mit der Ruhe. Die Band war zwischenzeitlich eingetroffen und bat zum Hochzeitswalzer. Eine weitere Freundin sang für uns das Eröffnungslied (Ella Endlich - Küss mich, halt mich, lieb mich), unsere Freunde bildeten einen Kreis, Wunderkerzen wurden angezündet und ich wusste nicht auf was ich mich mehr konzentrieren sollte da so viele Eindrücke auf einmal kamen. Letztlich sah ich einfach nur Karsten in die Augen, ließ mich von ihm führen und war, wie eigentlich schon den ganzen Tag über, der glücklichste Mensch auf Gottes Erdboden. Ich glaub wir haben den Walzer ganz gut gemeistert und leider war das Lied viel zu schnell vorbei. Ich hätte noch ewig so weiter tanzen können. 
Danach übernahm gleich die Band und die anderen gesellten sich mit auf die Tanzfläche. Karsten entwickelte sich an diesem Abend tatsächlich zum richtigen „Tanzbären“, da ging sogar mir ziemlich schnell die Puste aus. Zur späteren Stunde gab es noch eine Showeinlage, mein Dad trat mit seiner Dudelsack-Showgruppe auf. Ich sag´s Euch, der Auftritt war der Hammer. Ich hab das Trio schon so oft gesehen und gehört aber diesmal war es was ganz, ganz besonders. Zum Abschluss ihres Auftrittes spielten sie Amazing Grace und ihr könnt´s Euch ja schon denken, wieder standen mir die Tränen in den Augen.
Danach wurde noch ein Spiel von meiner Trauzeugin organisiert (das Kutscherspiel) und wir haben nur noch gebrüllt vor lachen. Nur ich glaub der Trauzeuge fand´s nicht so lustig, der hatte da a bisserl zu leiden :P
Die Band spielte danach weiter, es wurde wieder getanzt und ein Blick auf die Uhr verriet mir das der Zauber bald sein Ende findet. Um kurz vor Zwölf positionierten sich meine ganzen Mädels rund um die Band, jede mit einem Blatt Papier bewaffnet. Karsten und ich wurden auf die Tanzfläche zitiert und als ich die ersten Takte des kommenden Liedes hörte war es um mich geschehen. Der Bandleader stimmte mit seiner Akustikgitarre „Das Beste“ von Silbermond an das letztlich von all meinen Mädels gesungen wurde. Die restlichen Gäste haben wieder einen Kreis gebildet, wieder wurden Wunderkerzen angezündet und das war der Zeitpunkt an dem ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Ich hab so geweint vor lauter Glück und Freude, Überwältigung... das war alles soooooo der Hammer mit einem absolut perfekten Abschluss. Ich bekam gar nicht mehr mit das mein ältester Sohn und mein Papa anfingen uns mit Toilettenpapier einzuwickeln. Ich drückte mich ganz fest an Karsten und versuchte einfach nur diesen unglaublichen Augenblick in mich aufzunehmen um ihn niemals zu vergessen. 
Als das Lied zu Ende war wurden wir von unseren Trauzeugen aus der Wirtschaft begleitet und alle Gäste verabschiedeten sich noch von uns bevor es nach Hause ging. Somit fand ein grandioser Tag, den ich bis heute noch nicht in Worte fassen kann, sein Ende.